Ensemble Modern bei Romaeuropa und Prague Sounds

Geografie der Künste

Am 4. November 2023 ist das Ensemble Modern zu Gast beim Romaeuropa Festival in Rom, das in seiner 38. Auflage die »Geografie der Künste« einfangen und einen Dialog zwischen den Disziplinen und verschiedenen Generationen eröffnen möchte. Das Konzert des Ensemble Modern unter der Leitung von Bas Wiegers um 17 Uhr im Auditorium Parco della Musica Ennio Morricone ist drei Komponist*innen gewidmet, die an der Deutschen Akademie Rom in der Villa Massimo Stipendiat*innen waren. Von Ondřej Adámek (*1979) kommt ›Kara­kuri – Poupée mécanique‹ gemeinsam mit der Sopranistin Landy Andriamboavonjy zur Aufführung. Adámek ließ sich dazu von den Karakuri inspirieren, menschenähnliche mecha­ni­sche Puppen, die im 18. und 19. Jahr­hun­dert in Japan gefer­tigt wurden. Unsuk Chins (*1961) ›Fantaisie mécanique‹ kontrastiert das Lebendige (Fantaisie) und das Entmenschlichte der Maschine (Mécanique). Zudem erklingt Vito Žurajs (*1979) ›Hors d’œuvre‹, bei dem der Kölner Sternekoch und passionierte Schlagzeuger Daniel Gottschlich das Ensemble nicht nur mit Töpfen, Kochlöffeln und Schneebesen unterstützt: Auch die (verstärkten) Geräusche beim Schneiden von Gemüse werden in die Partitur integriert.

Der Abend wird um 21 Uhr mit Alva Notos ›Xerrox Vol. 4 – Ensemble Modern Version‹ fortgesetzt. Carsten Nicolai aka Alva Noto arrangierte 2021 im Auftrag der Frankfurter Positionen den vierten Teil seiner ›Xerrox‹-Reihe als Ensembleversion, die nun in Rom erstmals vor Publikum aufgeführt wird. Das multimediale Werk, das Musik mit Video- und Lichtinstallationen verknüpft, befasst sich mit der Manipulation von Daten (Melodien) mittels endloser Reproduktion. Ein Herstellungsverfahren von Kopien aus Kopien, deren Sounds so verändert werden, dass sie kaum noch mit dem Ausgangsmaterial in Verbindung gebracht werden können. ›Xerrox Vol. 4‹ ist am 8. November 2023 auch bei Prague Sounds zu erleben.