Song of the Shank
Monodrama von George Lewis auf ein Libretto von Jeffery Renard Allen nach seinem gleichnamigen Roman»Blind Tom« wurde er genannt, der Schwarze Pianist und Komponist Thomas Wiggins, geboren 1849 als Sohn versklavter Eltern im US-Bundesstaat Georgia. Schon früh stieg er zu einer illustren Künstlerpersönlichkeit auf. Als »Wunderkind« am Klavier wurde er als »schwarzer Mozart« apostrophiert. Doch im 20. Jahrhundert geriet er in Vergessenheit. Der amerikanische Schriftsteller Jeffery Renard Allen entdeckte ihn wieder und verfasste 2014 den Roman ›Song of the Shank‹. Und der Komponist George Lewis schreibt für das Ensemble Modern ein gleichnamiges Werk über »Blind Tom«, das am 5. Juni 2023 in Frankfurt am Main uraufgeführt wird und vom 13. bis 15. Juni 2023 bei den Wiener Festwochen in einer szenischen Fassung zur Aufführung kommt.
Die Musiker des Ensemble Modern agierten an diesem Abend mit spürbarem Vergnügen, und Dirigent Vimbayi Kaziboni strahlte selbst mit dem Rücken zum Publikum noch unbändige Energie dorthin.FAZ, Doris Kösterke
Während das Ensemble die komplexe Partitur virtuos und mit Detailgenauigkeit umsetzt, sanft und beinahe zärtlich dirigiert von Kaziboni, singt Brown das über Monitore mitzulesende Libretto mit einer überwältigenden, scheinbar nur mühsam gezähmten Kraft: Tom, wieder zurückgekehrt, klagt an.taz Die Tageszeitung (Wien), Maxi Broecking
In der minimalistischen szenischen Umsetzung, die der Musik unbändige Urgewalt verleiht, wird das Publikum in die Welt des Tom Wiggins gestoßen, in der sich die Augen erst an die dunkle Bühne gewöhnen und die Ohren für die musikalischen Reize eine Übersensibilität entwickeln. Eine starke, bejubelte Produktion.Wiener Zeitung, Marie-Therese Rudolph