Afro-Modernism in Contemporary Music
Vielfalt erlebenVon Anfang an hat das Ensemble Modern auf einen künstlerischen Leiter verzichtet. Ausdrücklich. Die Kompetenzen und mannigfachen, durchaus auch heterogenen musikalischen Interessen der Ensemblemitglieder stehen im Vordergrund und zur gemeinschaftlichen Diskussion. Sie bilden das künstlerische Kapital der Gruppe. Die Arbeit des Kollektivs in basisdemokratischen Strukturen ist auch ein Bekenntnis zur ästhetischen Vielfalt in der Gegenwartsmusik. Je nach Thema entscheidet sich das Ensemble für eine projektbezogene künstlerische Leitung aus dem internationalen Pool der Dirigent*innen, Musiker*innen, Expert*innen. Das garantiert lebendige Polyphonie und gelebte Diversität. Für das Konzert und Symposium ›Afro-Modernism in Contemporary Music‹ – die derzeitige Abwesenheit von Composers of Color auf den europäischen Spielplänen ist erschreckend und alles andere als ein Ja zur Globalität – hat das Ensemble Modern den an der New Yorker Columbia University lehrenden Komponisten und Posaunisten George E. Lewis als Kurator gewonnen, einen ausgewiesenen Kenner des facettenreichen Schaffens von Composers of Color.
[M]it Brillanz [...] in Singletons ›Again‹, mit Versinken in Geräuschen wie Treibsand in Cox' ›Existence lies In-Between‹(UA),[...] zwischen träumerisch und aufgewühlt in Kidanes ›Foreign Tongues‹, mit dramatischen Schwankungen in Kendalls ›Verdala‹, mit ungeheuer Leichtigkeit [...] in Khumalos ›Invisible Self‹(UA) und mit explosiven Phrasierungen [in] Leóns ›Indigena‹.Neue Zeitschrift für Musik, Egbert Hiller
›Afro-Modernism‹ – ein Höhepunkt des ›Now‹-Festivals 2020 und ein Projekt, das nach Fortsetzung schreit.Neue Zeitschrift für Musik, Egbert Hiller
Afro-Modernism in Contemporary Music / Deutsch / Blendend animiert hat das Ensemble Modern diese Stücke allesamt aufgeführt, unter der Leitung der mit Übersicht für das Strukturganze agierenden taiwanesischen Dirigentin Lin Liao. Durchweg waren die Werke formal konzise und ob ihrer inneren Konsequenz bestechend.Frankfurter Rundschau, Stefan Michalzik