Xerrox Vol. 4 (Ensemble Modern Version)
von Alva NotoCarsten Nicolai aka Alva Noto, seit den 1990er Jahren einer der bekanntesten Köpfe in der Szene der elektronischen Musik, komponierte 2020 den vierten Teil seiner ›Xerrox‹-Reihe. Nun realisiert das Ensemble Modern gemeinsam mit Alva Noto als Solisten eine eigens für das Ensemble arrangierte instrumentale Version von ›Xerrox Vol. 4‹ als Auftragswerk für die Frankfurter Positionen 2021. Das multimediale Werk, das Musik mit Video- und Lichtinstallationen verknüpft, wurde Anfang April 2021 im Frankfurt LAB erarbeitet.
Auf dem Konzept der digitalen Replikation von Quellenmaterial basierend, befasst sich das ›Xerrox‹-Projekt mit der Manipulation von Daten (Melodien) mittels endloser Reproduktion. Ein Herstellungsverfahren von Kopien aus Kopien also, deren Sounds so verändert werden, dass sie kaum noch mit dem Ausgangsmaterial in Verbindung gebracht werden können. Dadurch entsteht ein Klangspektrum völlig neuer Sounds: Kopien von Originalen werden selbst zu Originalen. 2020 setzte Carsten Nicolai nach ›Xerrox Vol. 1‹ (2007), ›Vol. 2‹ (2009) und ›Vol. 3‹ (2015) mit ›Xerrox Vol. 4‹ seine ›Xerrox‹-Reise fort. Die Idee einer bearbeiteten Fassung mit instrumentaler Besetzung existiert bereits seit Auskopplung der ersten Volume. Nach dem großen Erfolg mit dem Werk ›utp_‹ (2007) setzt Carsten Nicolai die Kollaboration mit dem Ensemble Modern in Zusammenarbeit mit Max Knoth fort.
Der Klang steht im Raum. Das ist eine Musik, die einfach da ist. Die Zeit scheint darüber stehen zu bleiben. [...] Unablässiger Wandel wie in der Graphik so auch im Klang. [...] Ungeheuer schön das alles.Frankfurter Rundschau, Stefan Michalzik
[Ein] Kopiervorgang mit eingebauten Fehlern, traditionell bezeichnet als entwickelnde Variation.Rhein Main Zeitung, Doris Kösterke