CONNECT
Das Publikum als Künstler*in›CONNECT – Das Publikum als Künstler*in‹ wurde 2015 von der Art Mentor Foundation Luzern ins Leben gerufen, um die traditionelle Hierarchie zwischen Publikum und Interpret*innen zu hinterfragen und herauszufordern. Das Projekt löst die Grenzen zwischen Komponist*innen, Künstler*innen und Publikum auf, indem es neue Werke in Auftrag gibt und fördert, bei denen das Publikum ein untrennbarer Bestandteil der Aufführung ist. Die Komponist*innen werden dazu inspiriert, mit dem Gedanken des gemeinsamen Kuratierens zu experimentieren, indem sie zu neuen Formen der Interaktion zwischen Musiker*innen und Publikum anregen und die Zuhörer*innen dazu ermutigen, in der Kunst ihre eigene Rolle zu übernehmen.
Neben den vier Gründungsensembles des Projekts – London Sinfonietta, Asko|Schönberg (Amsterdam), Ensemble Modern (Frankfurt) und Remix Ensemble Casa da Música (Porto) – wird bei dieser vierten Ausgabe zum ersten Mal das Ensemble intercontemporain (Paris) dabei sein, wenn die nun fünf Ensembles das neue Werk in den Spielzeiten 2025/26 und 2026/27 in verschiedenen europäischen Ländern aufführen.
Im Mittelpunkt der aktuellen vierten Ausgabe steht die Entwicklung eines radikal neuen Ansatzes für das Konzept „Publikum als Künstler*in“. Die Komponistin Brigitta Muntendorf beschreibt ihr Stück als „soziale Skulptur“, in der „das Publikum aus seiner anonymen, rein rezeptiven Rolle“ in die Rolle aktiver Kommentator*innen und Darsteller*innen versetzt werden soll: „Die Frage ist, wer das Publikum mit uns im Raum ist und welche soziale Erfahrung wir bei einem Konzert womöglich miteinander machen. Für diese Art von sozialem Experiment stelle ich mir eine Art Show vor – etwas wie eine Fernsehshow oder eine fiktive Show, bei der das Publikum mithilfe eines Abstimmungsverfahrens in Echtzeit Fragen stellen oder beantworten kann. Und wir haben eine Band auf der Bühne, die sich allerdings auch verändert … womöglich in etwas anderes verwandelt … Ich freue mich wirklich sehr auf dieses Abenteuer."
Brigitta Muntendorfs neues Werk wird im Sommer 2026 von der London Sinfonietta in London uraufgeführt, weitere Aufführungen durch alle Partnerensembles folgen in den Jahren 2026 und 2027.
Das Durchschnittsalter in der Kölner Philharmonie (5. März) ist geschätzt 12 Jahre alt, die Stimmung ausgelassen, doch die Kinder bleiben auch in der knappen Dreiviertelstunde Neue Musik aufmerksam.neue musikzeitung, Christoph Becher
Bemerkenswert, welch beeindruckender Effekt allein aus dem chorischen Summen der Besucher im ausverkauften Saal entstand.Offenbach-Post, Sebastian Krämer
Die Bewehrung der Gänge zwischen den Wachtürmen bestand aus Workshopteilnehmern, die nach Anweisung des Komponisten Teile aus Gedichten zu flüstern hatten.Frankfurter Allgemeine Zeitung, Doris Kösterke
Im Konzert nach der Pause nach der Probe verbinden sich die Trockenübungen mit Musik. Wie die Textvorlage, William Shakespeares ›Sommernachtstraum‹ sowie eins seiner Sonette, setzt Cathy Millikens Komposition auf die Mitwirkung von Laien. […] All das in gemäßigt moderner Tonsprache samt Sprechgesang und Lautmalerei, von Stockhammer klar strukturiert und fein justiert, von Aszodi und Schiefel atemberaubend artikuliert.Offenbach-Post, Markus Terharn